Vom Oberbürgermeister zum Freimaurer – Eine Reise zwischen öffentlichem Amt und geheimer Bruderschaft
Was bewegt einen aufgeklärten, gesellschaftlich engagierten Menschen dazu, Freimaurer zu werden? Der frühere Halberstädter Oberbürgermeister Andreas Henke gibt im Interview Einblicke in seine persönliche Motivation – und räumt mit gängigen Mythen auf.
Andreas Henke ist vielen Halberstädtern als ehemaliger Oberbürgermeister bekannt – im schwarzen Anzug, mit Zylinder, weißen Handschuhen und dem traditionellen Logenschurz wirkt er fast wie aus einer anderen Zeit. Im Gespräch mit dem Journalisten Jörg Loose berichtet er über seinen Weg zur Freimaurerei – geprägt von philosophischem Interesse, Toleranz und humanistischen Überzeugungen.
Henke wurde durch Begegnungen mit Friedrich Wilhelm Schröter, dem Wiederbegründer der Halberstädter Loge „Friedrich zur Morgenröte“, auf die Freimaurerei aufmerksam. Besonders die aufklärerische und soziale Ausrichtung faszinierte ihn:
„Was aus dem Mund soll, muss zuerst durch den Kopf“, beschreibt Henke seinen Zugang – auch zu den Grußworten, die er als OB verfasste.
Nach ersten Informationsveranstaltungen stellte er 2014 einen offiziellen Antrag auf Aufnahme – dem ein halbes Jahr der gegenseitigen Prüfung folgte. Die Aufnahme erfolgte durch die sogenannte „Kugelung“, bei der mit weißen und schwarzen Kugeln abgestimmt wird. Sein Ergebnis: „schneeweiß“.
Zum oft diskutierten Thema „Geheimniskrämerei“ äußert sich Henke gelassen:
„Hier hilft ein Blick in die Geschichte: Die Freimaurer gingen aus den Bauhütten hervor, die einst Kirchen und Kathedralen errichteten. […] Natürlich hatte jeder Baumeister sein eigenes Know-how – das wurde eben nicht öffentlich geteilt, sondern bewahrt.“
Quelle:
Zum vollständigen Interview (Veröffentlichung auf Calameo):
„Mit Zylinder, Schurz und Selbsterkenntnis“ – Andreas Henke im Gespräch


